Angesichts der Klimakrise sowie der Begrenztheit fossiler Energieträger scheint eine Prise Wachstumskritik heute zum rhetorischen Standartrepertoire der meisten politischen Strömungen zu gehören. Während die einen das Wachstum in ein grünes, sauberes überführen wollen, behaupten andere „wir“ im globalen Norden hätten längst über „unsere“ Verhältnisse gelebt, weshalb die Wirtschaft nunmehr zu schrumpfen habe. Wieder andere beharren dagegen, dass das Wachstumsproblem vor allem ein Verteilungsproblem sei.
Demgegenüber verortet der Vortrag den Wachstumswahn in einer Produktionsweise, dessen Ziel nicht die Herstellung konkreter Güter und „Dienste“ ist, sondern die selbstzweckhafte Mehrung monetären Wohlstands. Diese begründet die Geiselhaft, unter der nicht nur das Kapital, sondern auch gesellschaftliche Institutionen wie Steuerstaat, Sozialversicherungen und Gewerkschaften gestellt sind.
Holger Schatz ist promovierter Soziologe und wissenschaftlicher Redaktor des Denknetz
Sonntag, 29. April 2012, 16 Uhr, Glaspalast
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