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Montag, 26. März 2012

Karl Marx in der NZZ am Sonntag

Marx - noch jung
unter dem etwas eigentümlichen titel "Karl Marx, Profiteur der Finanzkrise" widmet die NZZ am Sonntag karl marx eine doppelseite.
der artikel von klaus körner gibt eine kurzweilig zu lesende und interessante übersicht über das leben und einzelne aspekte des schaffens von karl marx und seinem langjährigen und engen freund friedrich engels und ist betont objektiv gehalten.
ein grund für uns vom CKM, hier einen hinweis auf den artikel zu posten - und gleich ein paar zitate von zitaten von marx zu zitieren:

"Die Waffe der Kritik könne nicht die Kritik der Waffen ersetzen, «materielle Gewalt muss gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift»" (Aufsatz in den Jahrbüchern «Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie»)
ob kritik mit der waffe oder kritik als waffe: präzision ist gefragt. 
«Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!» (aus dem kommunistischen manifest)

"Nicht der Weltgeist sucht sich die zeitgemässen Akteure, wie Hegel meinte, vielmehr bilden die materiellen Verhältnisse die Basis für den ideologischen Überbau. Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse. Marx' These über den Zusammenhang von Basis und Überbau ist noch heute Ausgangspunkt für jede Ideologiekritik."

«Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.» (nachlass, feuerbach-thesen)

"Da bestand der Widerspruch zwischen Ausbeutung und Verelendung der Arbeiter auf der einen Seite und Profitmaximierung sowie Kapitalakkumulation auf der andern. Marx entdeckte die Zyklen von Konjunktur und Rezession. Doch er wartete auf die ultimative Krise: «Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 790f)

und was dir vielleicht doch noch lust auf mehr marx macht:


Marx - noch jünger 
Das «Kapital» ist eine umfassende Abhandlung über die Entstehung und die Gesetze der ökonomischen Organisation der Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Produktion und Güterverteilung werden unter dem Gesichtspunkt der Herrschaft des Kapitals analysiert. Alle Begriffe, die Marx vorher erarbeitet hatte, kommen vor: Industriearbeit, Arbeitsteilung, Entfremdung, Ausbeutung, Mehrwert. Marx untersuchte, wie sich seit dem Mittelalter die Produktivkräfte («Basis») entwickelten und sich Produktionsverhältnisse, Wirtschaftsverfassung, Staat, Recht und Ideologien («Überbau») veränderten. Während die liberalen Wirtschaftstheoretiker seiner Zeit auf die unsichtbare Hand vertrauten, die das Wirtschaftsgeschehen zum gemeinen Wohl lenke, sah Marx Widersprüche und Krisen."

alles in allem also ungewohnte töne im leitorgan der speerspitze des liberalismus - und so ganz ohne den üblichen zynischen kitt. viel spass beim lesen und weiterlesen...und bald an unseren CKM-veranstaltungen!